Berufsbeschreibung
Polymechaniker und Polymechanikerinnen fertigen Werkstücke, stellen Werkzeuge und Vorrichtungen für die Produktion her oder bauen Geräte, Apparate, Maschinen oder Anlagen zusammen. In Zusammenarbeit mit andern Fachleuten bearbeiten sie Aufträge oder Projekte, entwickeln Konstruktionslösungen und erstellen technische Dokumente oder bauen Prototypen und führen Versuche durch. Sie wirken mit bei Inbetriebnahmen, beim Planen und Überwachen von Produktionsprozessen oder führen Instandhaltungsarbeiten aus. |
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Voraussetzungen
Polymechanikerinnen und Polymechanikern macht Physik Spass, und sie haben ein grosses Interesse an technischen Zusammenhängen. Sie können sich Konstruktionen räumlich vorstellen. Polymechanikerinnen und Polymechaniker arbeiten exakt, gründlich und sorgfältig. Sie verfügen über viel Ausdauer und Geduld, interessieren sich für die Metallbearbeitung und arbeiten gerne an Maschinen. Sie sind handwerklich geschickt und frei von Allergien auf Metalle, Fette oder Öle. Für den Besuch des Berufsschulunterrichtes auf Niveau G wird das mittlere Niveau einer dreiteiligen Oberstufe der Volksschule vorausgesetzt. Niveau E verlangt in der Regel das oberste Niveau der Oberstufe. |
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Ausbildung
Grundlage
Reglement über die Ausbildung und Lehrabschlussprüfung vom 21. August 1997
Ablauf der Ausbildung
Die Lehre dauert vier Jahre. Polymechaniker und Polymechanikerinnen werden im Lehrbetrieb ausgebildet und besuchen während maximal zwei Tagen pro Woche die Berufsschule.
Während der ersten Lehrhälfte wird in der Grundausbildung ein breites Fundament an Wissen und Können gelegt. Im Zentrum stehen Arbeitstechniken wie manuelle und maschinelle Fertigungstechnik, Montagetechnik, Fügetechnik, Inbetriebnahme, Wartung und fachspezifische Arbeitssicherheit. |
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Module der obligatorischen Grundausbildung |
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Manuelle Fertigungstechnik |
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- Werk-, Hilfsstoffe
- Fertigungstechniken
- Fügetechniken
- Mess- und Prüftechniken |
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Maschinelle Fertigungstechnik |
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- Werkzeuge
- Werkzeugmaschinen
- Fertigungstechniken
- Mess- und Prüftechniken |
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Montagetechnik |
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- Baugruppenmontagen
- Inbetriebnahmen |
In der zweiten Lehrhälfte folgt die Schwerpunktausbildung in betrieblichen Tätigkeitsgebieten. In dieser Ausbildungsphase vertiefen die Auszubildenden ihre Kenntnisse und Fertigkeiten durch exemplarisches Lernen an Produktivaufträgen und Projekten. |
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Aktuelle Tätigkeitsgebiete |
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Projektleitung und Projektbearbeitung |
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Konstruktion |
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Prototypenbau |
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Produktionsunterstützung |
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Fertigungsmittelbau |
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Teilefertigung |
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Décolletage |
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Produktionsprozesse |
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Montage |
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Automation |
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Instandhaltung |
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Ausbildungsunterstützung |
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Während der ganzen Ausbildungszeit werden folgende berufsübergreifende Fähigkeiten gefördert:
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Firmenbezug |
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Lernfähigkeit |
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Arbeitsmethodik |
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Arbeitssicherheit |
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Umweltschutz |
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Selbstständigkeit |
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Qualitätsorientierung, Effizienz |
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Teamfähigkeit |
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Kreativität |
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Flexibilität |
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Umgang mit Wandel |
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BerufsschulunterrichtDie theoretische Ausbildung an den Berufsschulen erfolgt in Niveaustufen. Im Niveau G werden grundlegende Anforderungen, im Niveau E erweiterte Anforderungen gestellt. Die Niveaustufen können in der Regel während der Lehre gewechselt werden.
Die Zahl der Lektionen ist verbindlich. Die Verteilung auf die Lehrjahre nimmt die Schule in Absprache mit den Lehrbetrieben vor. |
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Fächer |
Lektionen
Niveau G |
Lektionen
Niveau E |
Arbeitstechnische Grundlagen
(Mathematik, Informatik, Lern- und Arbeitsmethodik) |
120 |
200 |
Naturwissenschaftliche Grundlagen
(Physik, Chemie) |
160 |
200 |
Technisches Englisch |
80 |
120 |
Werkstoff- und Fertigungstechnik |
240 |
240 |
Zeichnungs- und Maschinentechnik |
280 |
320 |
Automation
(Elektrotechnik, Elektronik, Steuerungstechnik) |
120 |
240 |
Offener Bereich |
120 |
120 |
Allgemeinbildender Unterricht
(Sprache und Kommunikation, Gesellschaft) |
480 |
480 |
Turnen und Sport |
200 |
240 |
Total |
1800 |
2160 |
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Berufsmaturität
Bei bestandener Aufnahmeprüfung können Lehrlinge die Berufsmittelschule besuchen und diese mit der Berufsmatura abschliessen. Diese berechtigt zum prüfungsfreien Eintritt in die Fachhochschulen. |
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Lehrabschlussprüfung
Übersicht |
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Grundlegende Berufsarbeiten
Praktische Teilprüfung
(Ende des 2. Lehrjahres) |
Manuelle Fertigungstechnik |
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Werkstoffe, Hilfsmittel |
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Fertigungstechnik |
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Fügetechnik |
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Mess- und Prüftechnik |
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Beispiel:
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Werkstücke von Hand oder mit Einsatz eines Bohrständers mechanisch bearbeiten, danach zusammenfügen. |
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Maschinelle Fertigungstechnik |
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Werkzeuge |
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Werkzeugmaschinen |
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Fertigungstechnik |
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Mess- und Prüftechnik |
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Beispiel:
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Ein Frästeil und ein Drehteil herstellen. Es kann wahlweise mit konventionellen oder nummerisch gesteuerten Maschinen gearbeitet werden. |
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Montagetechnik |
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Mechanische Elemente |
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Elektrische und elektro-pneumatische Komponenten |
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Inbetriebnahme |
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Beispiel:
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Bauteile gemäss Zeichnung und Schemen montieren. Einheit in Betrieb nehmen und auf Funktion prüfen. |
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Abschlussarbeit
Individuelle Produktivarbeit
(letztes Semester)
oder
vorgegebene Prüfungsarbeit
(Ende des 4. Lehrjahres)
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Individuelle Produktivarbeit |
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Lehrbetrieb wählt geeignete produktive Arbeit als Abschlussarbeit |
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Durchführung am betrieblichen Arbeitsplatz während 24 bis 120 Arbeitsstunden |
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Prüfungskandidat/in führt Arbeitsjournal |
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Präsentation und Fachgespräch mit Experten |
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Beurteilung durch Vorgesetzten |
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Qualitätssicherung der Beurteilung durch Experten |
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Vorgegebene Prüfungsarbeit |
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Auf separaten Antrag, anstelle der individuellen Produktivarbeit |
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Für Betriebe ohne geeignete produktive Arbeit |
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Für Lehrwerkstätten |
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Erfahrungsnote Pflichtunterricht
(ab 2. Semester) |
Durchschnitt aus den 6 Mittelwerten der Zeugnisnoten in den Fächern |
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Arbeitstechnische Grundlagen |
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Naturwissenschaftliche Grundlagen |
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Technisches Englisch |
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Werkstoff- und Fertigungstechnik |
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Zeichnungs- und Maschinentechnik |
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Automation |
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Berufskenntnisse
(nur fachspezifische Fächer, Ende des 4. Lehrjahres) |
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Werkstoff- und Fertigungstechnik |
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Zeichnungs- und Maschinentechnik |
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Automation |
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Angewandte Fachkenntnisse |
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Allgemeinbildung
(Ende des 4. Lehrjahres)
(Prüfungsaufgaben werden nicht von Swissmem Berufsbildung erarbeitet) |
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Selbständige Vertiefungsarbeit und Auswertung |
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Schriftliche und/oder mündliche Einzelprüfung |
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Erfahrungsnote der Fächer Sprache und Kommunikation, Gesellschaft |
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Berufliche Perspektiven
Nach Abschluss der Lehre mit dem eidg. Fähigkeitszeugnis stehen Polymechanikerinnen und Polymechanikern viele Weiterbildungsmöglichkeiten offen; z.B. Prozessfachmann/-frau, eidg. dipl. Industriemeister/in, Techniker TS und Ingenieur FH (ehemals HTL). |
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